Kaschubenhochzeit - Ein deutscher Flüchtlingsroman
Zwei Familien, zwei Wege und ein Ziel. Die Melkerfamilie Bredigkeit aus dem tiefen Ostpreußen und die wohlsituierte Fleischerfamilie Schneider aus dem schlesischen Legwitz haben sich im nationalsozialistischen Großdeutschland eingerichtet. Dann rollt die Ostfront auf sie zu und mit ihr die sowjetische Armee. Die Familien müssen flüchten, wie so viele andere mit ihnen. Der Krieg und die Flucht erfordern enormen Durchhaltewillen, es muss immer weitergehen. Beide Familien gelangen schließlich ins Vorharzstädtchen Aschersleben, wo sich ihre Wege kreuzen. Platz für Trauer, Trost oder Geborgenheit gibt es nicht: Arbeit und Aufbau haben Vorrang.
In den Nachkriegswirren begegnen sich Heinz Bredigkeit und Marianne Schneider das erste Mal auf dem Bahnhofsvorplatz. Für Heinz ist es Liebe auf den ersten Blick, doch soll es noch ein paar Jahre dauern, bis sie sich in ihrer Ausbildungszeit in der jungen DDR näherkommen. Das Paar verbindet das tiefe Bedürfnis nach Sicherheit, Wohlstand und bürgerlicher Geborgenheit.
Die Geschichte führt die Leser durch die Abgründe ihrer von Härte und Gefühlskälte geprägten Kindheit – gänzlich ohne einen Ton der Anklage, dafür im eleganten Perspektivwechsel zwischen den beiden Familien, über drei Generationen, von den Großeltern bis zu den Enkeln.
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, der die Flucht vieler Menschen zur Folge hat, erinnert uns dieser Roman an die eigene deutsche Vergangenheit mit Angriffskrieg, Vertreibung, Flucht und Wiederaufbau.